Hy­po­the­kar­si­tua­ti­on der Schweiz; Rück­blick und Aus­blick
Die Hy­po­the­kar­si­tua­ti­on in der Schweiz hat sich in den letz­ten Jah­ren er­heb­lich ver­än­dert. Ins­be­son­de­re die Zins­ent­wick­lung und die Re­gu­lie­run­gen ha­ben ei­nen gro­ßen Ein­fluss auf den Schwei­zer Hy­po­the­ken­markt ge­habt.

Zins­ent­wick­lung
In den letz­ten Jah­ren ha­ben die Zin­sen für Hy­po­the­ken in der Schweiz his­to­ri­sche Tief­stän­de er­reicht. Im Jahr 2020 la­gen die Zins­sät­ze für zehn­jäh­ri­ge Hy­po­the­ken bei we­ni­ger als ei­nem Pro­zent, was für Kre­dit­neh­mer sehr güns­ti­ge Be­din­gun­gen be­deu­tet. Die­ser Trend setz­te sich auch im Jahr 2021 fort, da die Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­bank wei­ter­hin ei­ne ex­pan­si­ve Geld­po­li­tik ver­folgt, um die Kon­junk­tur zu stär­ken.

Al­ler­dings ist zu be­ach­ten, dass die Zin­sen für Hy­po­the­ken nicht nur von der Geld­po­li­tik der Na­tio­nal­bank ab­hän­gen, son­dern auch von der Ent­wick­lung der Ka­pi­tal­märk­te und der in­ter­na­tio­na­len Zins­sät­ze be­ein­flusst wer­den. In den letz­ten Mo­na­ten sind die Ren­di­ten für lang­fris­ti­ge Staats­an­lei­hen welt­weit ge­stie­gen, was zu ei­ner ge­wis­sen Er­hö­hung der Hy­po­the­kar­zin­sen in der Schweiz ge­führt hat. Es bleibt ab­zu­war­ten, ob die­ser Trend an­hal­ten wird oder ob die Zin­sen in na­her Zu­kunft wie­der fal­len wer­den.

Re­gu­la­tio­nen
Die Schwei­zer Re­gie­rung hat in den letz­ten Jah­ren ver­schie­de­ne Maß­nah­men er­grif­fen, um die Hy­po­the­ken­ver­ga­be zu re­gu­lie­ren und die Sta­bi­li­tät des Schwei­zer Fi­nanz­sys­tems zu ge­währ­leis­ten. Ei­ne der wich­tigs­ten Maß­nah­men war die Ein­füh­rung der Ei­gen­ka­pi­tal­vor­schrif­ten für Ban­ken im Jahr 2013, die auch als Too big to fail”-Regulierung be­kannt sind. Die­se Re­ge­lun­gen ver­pflich­ten Ban­ken, aus­rei­chend Ei­gen­ka­pi­tal zu hal­ten, um un­vor­her­ge­se­he­ne Ver­lus­te ab­sor­bie­ren zu kön­nen.

Dar­über hin­aus hat die Schwei­zer Re­gie­rung im Jahr 2014 wei­te­re Maß­nah­men er­grif­fen, um die Hy­po­the­ken­ver­ga­be zu re­gu­lie­ren. Ei­ne der wich­tigs­ten Maß­nah­men war die Ein­füh­rung der so­ge­nann­ten Anti-Mitinhaber”-Regelung, die ver­hin­dern soll, dass ei­ne Per­son meh­re­re Hy­po­the­ken auf den­sel­ben Im­mo­bi­li­en­be­sitz auf­nimmt. Die Re­gie­rung hat auch die ma­xi­ma­le Hö­he des Hy­po­the­kar­kre­dits auf 80% des Im­mo­bi­li­en­werts be­grenzt, um das Ri­si­ko für die Ban­ken zu re­du­zie­ren.

Fa­zit
Die Hy­po­the­kar­si­tua­ti­on in der Schweiz hat sich in den letz­ten Jah­ren er­heb­lich ver­än­dert, ins­be­son­de­re in Be­zug auf die Zins­ent­wick­lung und die Re­gu­lie­run­gen. Die his­to­risch nied­ri­gen Zins­sät­ze ha­ben da­zu ge­führt, dass vie­le Schwei­zer Kre­dit­neh­mer sehr güns­ti­ge Hy­po­the­kar­kon­di­tio­nen er­hal­ten ha­ben. Gleich­zei­tig ha­ben die Re­gu­lie­run­gen da­zu bei­getra­gen, die Sta­bi­li­tät des Schwei­zer Fi­nanz­sys­tems zu ge­währ­leis­ten und das Ri­si­ko für Ban­ken zu re­du­zie­ren. Es bleibt ab­zu­war­ten, wie sich die Hy­po­the­ken­be­din­gun­gen in Zu­kunft ent­wi­ckeln wer­den und ob wei­te­re Re­gu­lie­run­gen not­wen­dig sein wer­den, um das Fi­nanz­sys­tem der Schweiz zu schüt­zen.

Mit herz­li­chen Grüs­sen
Ih­re ETHOS Im­mo­bi­li­en GmbH
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